Beyond the Postcard ist eine Einladung, im Urlaub über den Postkartenrand hinauszuschauen. Der Blick geht auf die weniger glanzvollen Seiten von Salzburg. Das Leben einiger Menschen hinter der Fassade wird sichtbar. Warum? Weil alle Facetten eines Reiseziels sehenswürdig sind. Und weil es Reisenden ermöglicht, vor Ort etwas Positives zu bewirken.
Das Ziel von Beyond the Postcard ist, Urlauber*innen in Salzburg zum Nachdenken und Reflektieren einzuladen: Über die scheinbar perfekte Idylle, in der sie sich hier bewegen. Über die Lebensrealität abseits der Postkarte. Und darüber, wie Reisen in Zukunft ein Stück weit ganzheitlicher und durch einen sozialen Aspekt bereichert werden kann.
Dafür haben wir 3 Maßnahmen entwickelt:
- Salzburgs erste soziale Sehenswürdigkeit mit der Option ein „Gastgeschenk“ zu spenden
- ein Social-Ticket bzw. eine +1-Hotelbuchung
- einen Stadtplan mit einigen solidarischen Restaurants, Cafés und Geschäften
Warum gerade das „reiche und schöne“ Salzburg?
Die Tourismusstadt Salzburg ist schön, sauber und sicher. Auf den ersten Blick wirkt es für die meisten Reisenden wohl nicht, als wäre es nötig, hier „zu helfen“ oder “etwas zurückzugeben”.
Aber: Salzburg ist ein Paradebeispiel für Destinationen, die touristisch oft einseitig dargestellt und wahrgenommen werden. Doch das wird der Realität nicht gerecht. Das wird keinem Ort der Welt gerecht. Denn auch in wohlhabenden Gegenden gibt es große Ungleichheiten.
Die Krisen der letzten Jahre haben die Situation vieler Menschen in Not weiter verschlechtert. Besonders in einer teuren Stadt wie Salzburg ist es noch schwieriger geworden, Wohnen, Heizen oder den täglichen Lebensmitteleinkauf zu bezahlen.
Armut hat gravierende Auswirkungen, etwa auf die soziale Teilhabe oder die körperliche und geistige Gesundheit. Aktuell sind laut Salzburger Armutskonferenz rund 61.000 Menschen in Stadt und Land Salzburg armutsgefährdet. 20.000 davon sind Kinder und junge Erwachsene.
Urlaub ist ein Konsumgut ohne soziale Komponente – das wollen wir ändern.
In der Stadt Salzburg haben im Jahr 2023 fast 1,8 Millionen Tourist*innen übernachtet. Hinzu gesellen sich jährlich schätzungsweise rund sieben Millionen Tagesgäste. Die zahlreichen Besucher*innen kommen bisher nicht oder kaum mit Ungleichheit und deren Auswirkungen in Berührung.
Warum auch? Im Urlaub will man sich verständlicherweise erholen und die Auszeit genießen. Aber Reisen bedeutet immer auch, mit der Welt da draußen konfrontiert zu sein. Reisen erweitert den Horizont, macht neugierig und offen.
Tourist*innen aus den unterschiedlichsten Ländern haben uns in Befragungen und Gesprächen erzählt, dass sie gern mehr über Salzburg erfahren würden. Sie wünschen sich mehr, als „nur“ schöne Orte und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Viele sind auch bereit, vor Ort etwas beizutragen, um lokale Sozialprojekte zu unterstützen.
Das Potenzial einer reisenden Welt
Unser Projekt Beyond the Postcard lädt Reisende ein, im Urlaub auch anderen Menschen etwas zu „gönnen“. Jenen, die es im Leben (gerade) schwer haben, Aufmerksamkeit zu schenken ‒ und vielleicht ein Gastgeschenk zu hinterlassen. Das Potenzial, gemeinsam etwas Positives zu bewirken ist mit der „Schwarmpower“ der vielen Tourist*innen enorm. In Salzburg – und weltweit.
Beyond the Postcard will dieses Potenzial auf zweierlei Art nutzen:
- Wir schaffen Aufmerksamkeit für die wachsende Ungleichheit. Sie gehört zu den größten Problemen unserer Zeit. Soziale Ungleichheit existiert an vielen Orten der Welt, auch an beliebten Urlaubszielen.
- Wir ermöglichen Reisenden direkt am Urlaubsort einen Akt der Solidarität, eine minimale Spende. Sie ist scheinbar verschwindend gering, doch dank der Kraft der Vielen wird sie groß und wirkungsvoll.
Werden wir alle Teil einer Bewegung von Reisenden, die realistischer auf Urlaubsziele blickt und etwas Positives hinterlässt!